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Systolischer Blutdruck

Der Blutdruck ist der Druck, der vom Blut auf die Blutgefäßwand ausgeübt wird. Dabei herrschen keinesfalls in allen Bereichen des Blutkreislaufs die gleichen Druckbedingungen. So gilt der venöse Teil des Blutkreislaufs (das Blut strömt zum Herzen hin) als ein Niederdruckbereich, während der arterielle Teil (das Blut wird in den Körper gepumpt) der Hochdruckbereich ist. Für die meisten medizinischen Fälle ist der arterielle Druck von Bedeutung. In der Kardiologie zum Beispiel spielt auch der zentralvenöse Druck eine Rolle (der Druck, der in den zentral gelegenen Venen kurz vor dem Herzen in der oberen oder unteren Hohlvene herrscht).

Die Systole

Bei einer konventionellen, routinemäßigen Blutdruckmessung werden stets beide gemessen - sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck. Dabei ist der systolische (der erste Wert im Zahlenpaar) der Wert, der Aussagen über die Ejektionsleistung (Auswurfleistung) des Herzens macht. Der zweite Wert - die Diastole - erfolgt während der Füllphase des Herzens und lässt Aussagen über die Elastizität der großen Gefäße zu. Die Druckwerte werden in mmHg angegeben. Der Normwert für die Systole liegt bei bis zu 129 mmHg.

Illustration Systole und Diastole (Blutdruck)

Physiologie

Die Auswurfleistung des Herzens baut den systolischen arteriellen Druck auf. Dieser repräsentiert den Druck in der linken Herzkammer im Moment der maximalen Herzmuskelkontraktion. Durch diesen Druck werden die großen Gefäße gedehnt und geben beim Zurückschnellen in ihre Normalausdehnung einen Teil des Drucks an die efferenten (abführenden) Gefäße weiter. Man spricht hier von der Windkesselfunktion oder Pufferfunktion, da die elastische Reaktion der großen Gefäße Blutdruck-“Spitzen“ abfängt, die sonst in der Peripherie schädliche Ausmaße annehmen könnten. Die Höhe des systolischen Drucks hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: der Herzfrequenz, dem Schlagvolumen (das Produkt der beiden ergibt das Herzzeitvolumen oder Herzminutenvolumen) und dem peripheren Widerstand. Bei körperlicher Belastung steigt die Herzfrequenz und damit auch das Herzzeitvolumen. Das Herz pumpt schneller, um dem Körper mehr sauerstoffreiches Blut zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werden die Gefäße (Arteriolen und Präkapillaren) erweitert und dadurch sinkt der periphere Widerstand. Liegen jedoch arteriosklerotische Veränderungen im Gefäßsystem vor, besonders in der Peripherie, dann kommt es zu einer Einschränkung der Elastizität der Gefäße. Diese Einschränkung bedingt, dass es in Belastungssituationen nicht zur ausreichenden Weitstellung der peripheren Blutgefäße kommt. Als Folge des hohen peripheren Widerstandes entsteht ein zu hoher systolischer Druck.

Der systolische Blutdruck bleibt in definierten Bereichen während des Tages nicht  konstant. In Abhängigkeit von der körperlichen Belastung und der psychischen Situation steigt und fällt er. Belastungsspitzen treten bei Stress und starker körperlicher Aktivität auf. In Ruhe und während der Nacht sinkt er auf sein physiologisches Minimum. Erst ein hoher systolischer Ruhewert wird als pathologisch (krankhaft) angesehen und ist behandlungsbedürftig.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 11.12.2023
Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (12/2023).

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