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Ärger und Bluthochdruck: Wie Emotionen Ihre Gefäßgesundheit Beeinflussen

Wut und -rger wirken sich direkt aufs Endothel aus
Eine Studie der American Heart Association hat untersucht, wie Ärger und andere negative Emotionen die Gesundheit unserer Blutgefäße beeinflussen. Insbesondere wurde gezeigt, dass Ärger und Wut die Funktion des Endothels, der inneren Zellschicht unserer Blutgefäße, erheblich beeinträchtigen können. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Blutdruck.

Die Studie im Überblick

In der Studie wurden 280 gesunde Erwachsene in vier Gruppen aufgeteilt: Ärger, Angst, Traurigkeit und eine neutrale Kontrollgruppe. Jede Gruppe durchlief eine achtminütige Emotionserinnerung, um die jeweilige Emotion zu provozieren. Anschließend wurden verschiedene Marker der Endothelgesundheit gemessen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Ärger die Fähigkeit der Blutgefäße, sich zu erweitern, signifikant verringerte. Diese eingeschränkte Erweiterungsfähigkeit, bekannt als endothelabhängige Vasodilatation, führt dazu, dass der Blutdruck steigt. Im Gegensatz dazu hatten Angst und Traurigkeit keine signifikanten Auswirkungen auf die Endothelgesundheit.

Das Endothel ist wichtig f³r den Blutdruck
Was ist das Endothel und warum ist es wichtig?

Das Endothel ist eine dünne Zellschicht, die die Innenseite unserer Blutgefäße auskleidet. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks, indem es die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) steuert. NO ist ein Molekül, das die Blutgefäße entspannt und erweitert, wodurch der Blutdruck gesenkt wird. Bei endothelialer Dysfunktion, wie sie durch Ärger verursacht werden kann, wird weniger NO produziert, was zu einer Verengung der Blutgefäße und einem Anstieg des Blutdrucks führt.

Warum diese Erkenntnisse wichtig sind

Für Menschen mit Bluthochdruck sind diese Ergebnisse besonders relevant. Ärger und Wut können akute Auswirkungen auf die Gefäßgesundheit haben und den Blutdruck erhöhen. Daher ist es wichtig, Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln und negative Emotionen zu kontrollieren, um die langfristige Gesundheit der Blutgefäße zu schützen und den Blutdruck zu regulieren.

Fazit

Die Studie zeigt deutlich, dass nicht nur physische, sondern auch emotionale Faktoren wie Ärger erheblichen Einfluss auf unsere Gefäßgesundheit und den Blutdruck haben können. Achtsamkeit, Entspannungstechniken und andere Methoden zur Stressbewältigung können helfen, die negativen Auswirkungen von Ärger auf das Herz-Kreislauf-System zu reduzieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Maßnahmen, um Ihre emotionale und körperliche Gesundheit in Einklang zu bringen.

Quelle:


Dieser Artikel stammt von BlutdruckDaten – der seit 2011 führenden App, die täglich Hunderttausende bei der Blutdruckkontrolle unterstützt. Unsere Inhalte basieren auf sorgfältig recherchierten, evidenzbasierten Daten und werden kontinuierlich aktualisiert (Stand 07/2024).

Autor Horst Klier befasst sich seit 2002 – zunächst aus eigener Betroffenheit und seit 2009 als Entwickler von BlutdruckDaten – intensiv mit Bluthochdruck; dank seiner millionenfach genutzten App und Fachplattform sowie zahlreichen Publikationen gilt er heute als ausgewiesener Blutdruck-Experte. Als Autor mehrerer Gesundheitsratgeber und Fachartikel vermittelt er komplexes Wissen verständlich und praxisnah.


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