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Kann Magnesium den Blutdruck senken?

Vorsicht bei Magnesium-Brausetabletten. Diese enthalten meist viel Natrium, das zu einem Blutdruckanstieg f³hren kann. Vorsicht bei Magnesium-Brausetabletten. Diese enthalten meist viel Natrium, das zu einem Blutdruckanstieg führen kann.
Auf der Suche nach Mitteln, die den Blutdruck senken sollen, stolpert man häufig über die Aussage, dass Magnesium hierzu in der Lage sei. Wir haben uns die Studien zu diesem Thema einmal genauer angesehen, um herauszufinden, ob Magnesium tatsächlich einen blutdrucksenkenden Effekt hat.

Die kurz gefasste Antwort lautet: Jein, denn es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, um eine Blutdrucksenkung durch Magnesiumeinnahme erzielen zu können.

Leider mangelt es an wirklich aussagekräftigen Studien. Die vorhandenen Studien umfassten meist nur relativ wenige Probanden. Häufig wurde auch nicht erfasst, ob zu Beginn ein Magnesiummangel vorlag oder nicht. Gerade das scheint jedoch den Ausschlag zu geben, ob der Blutdruck durch die Gabe von Magnesium sank oder nicht.

Um eine blutdrucksenkende Wirkung durch die Einnahme von Magnesium erzielen zu können, mussten zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Der Proband musste einen erhöhten Blutdruck haben und gleichzeitig an einem Magnesiummangel leiden.

Die Studien zeigten einen Einfluss von Magnesium auf den Blutdruck vornehmlich bei einem vorliegenden Magnesiummangel. Bei Probanden mit normalen Magnesiumwerten zu Beginn der Untersuchung zeigte sich kaum bis keine Veränderung des Blutdrucks. Auch bei Studienteilnehmern mit normalem Blutdruck konnte die Magnesiumgabe diesen nicht weiter senken.

Eine 2021 veröffentlichte Metaanalyse von über 200 Studien zur Wirkung von Magnesium kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Magnesium nur unter bestimmten Voraussetzungen bei bestimmten Personen eine blutdrucksenkende Wirkung zeigen kann. Voraussetzung ist, dass die Person einen bisher unbehandelten oder einen mit der Behandlung nicht in den Griff zu bekommenden Bluthochdruck hat und zudem einen gewissen Magnesiummangel. In diesem Fall können hohe Dosen ab 600 den systolischen und diastolischen Blutdruck senken. Einige der eingeschlossenen Studien konnten bei Probanden mit einer unzureichend behandelten Hypertonie eine Blutdrucksenkung schon bei niedrigeren Magnesiumdosierungen beobachten, sofern diese die verordneten Blutdrucksenker weiter einnahmen.

In dieser Analyse wird ebenfalls auf die zwar vielversprechenden, aber zum Teil widersprüchlichen Ergebnisse der einbezogenen Studien hingewiesen.

Auch auf die Gefahr einer Überdosierung von Magnesium durch Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente und deren möglichen Folgen muss hingewiesen werden. So kann es bei einem Zuviel an Magnesium zu Magen-Darm-Problemen und Durchfällen, Lähmungserscheinungen, die auch die Atemmuskulatur betreffen können, und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand bei sehr hohen Überdosierungen, kommen. Letzteres ist zum Glück jedoch mit einer normalen Tabletteneinnahme kaum zu erreichen. Patienten, die an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden, sind hier mehr gefährdet, da diese aufgrund der verminderten Ausscheidung über die Nieren, schneller zu hohe Magnesiumwerte erreichen. Auf die Gefahr der Überdosierung muss v.a. mit dem Hintergrund, dass in einer Studie, die eine Blutdrucksenkung aufzeigen konnte, weit höhere Dosen Magnesium gegeben wurden, als das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und Verbraucherzentralen als tägliche Höchstdosis empfehlen.

Rein durch die Nahrung zu viel Magnesium aufzunehmen gilt als ausgeschlossen.

Fazit:

Fachgesellschaften schreiben in den sozialen Medien ³ber Magnesium. Fachgesellschaften schreiben in den sozialen Medien über Magnesium.
Insgesamt gibt es vielversprechende Hinweise, dass, unter bestimmten Voraussetzungen, Magnesium den Blutdruck senken kann. Dies gilt, wenn der Patient einen niedrigen Magnesiumspiegel hat und gleichzeitig eine nicht oder unzureichend behandelte Hypertonie. Ist der Bluthochdruck gut medikamentös eingestellt oder liegt gar kein erhöhter Blutdruck vor, kann Magnesium den Blutdruck nicht senken. Ebenso, so zeigen die Studien, wenn die Person einen normalen Magnesiumwert hat.

Auch Fachgesellschaften schreiben in den sozialen Medien über Magnesium zur Blutdrucksenkung. Hier ist es wichtig, nicht nur die Überschriften wahrzunehmen, sondern auch die ausführlichere Beschreibung zu lesen. Sonst bleibt ein falscher Eindruck, der sich leider festsetzt.

Hinweis: Vorsicht ist bei Magnesium-Brausetabletten geboten. Diese enthalten meist, wie auch andere als Brausetablette angebotene Präparate, viel Natrium, das zu einem Blutdruckanstieg führen kann.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): Februar 2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (02/2024).

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