Venöser Blutdruck und die Rolle der Muskelpumpen
Rot=Arterien/Blau=Venen
1. Einleitung
Rot=Arterien/Blau=Venen
Der Blutdruck wird meist im Zusammenhang mit den Arterien betrachtet. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch im Venensystem Druckverhältnisse bestehen. Dieser sogenannte venöse Blutdruck spielt eine entscheidende Rolle für die Rückführung des Blutes zum Herzen.
2. Was ist venöser Blutdruck?
Der venöse Blutdruck beschreibt den Druck, der in den Venen herrscht. Er ist deutlich niedriger als der arterielle Blutdruck. Typische Werte liegen – je nach Messort – zwischen wenigen Millimetern Quecksilbersäule (mmHg) in den herznahen Venen und etwa 10–15 mmHg in den Beinvenen beim Stehen.
Das Blut hat nun quasi die Hälfte des Kreislaufs, nämlich den arteriellen Teil, durchlaufen und Sauerstoff und Nährstoffe dorthin gebracht, wo diese gebraucht werden. Der venöse Teil des Kreislaufsystems stellt den Rückweg zum Herzen dar. Um das Blut zurück zu befördern spielen verschiedene Faktoren zusammen. Zum Einen ist da die Sogwirkung des Herzen in der Diastole, also der Entspannungsphase in der sich das Herz wieder mit Blut füllt. Diese wird im Brustkorb unterstützt durch die Atmung und die damit verbundene Senkung des Zwerchfells. Zum Anderen verfügen die meisten größeren Venen in Armen und Beinen, sowie in der Bauchwand über sogenannte Venenklappen. Diese verhindern das Zurückfließen des Blutes. Leider sind diese Venenklappen oft nur bekannt, weil sie, wenn sie nicht (mehr) funktionieren, die Entstehung von Krampfadern begünstigen. Unterstützt werden diese von den Muskelpumpen. So bezeichnet man die Hilfe, die das venöse System von außen, nämlich durch die Muskeln die in Armen und v.a. Beinen um die Venen herum liegen, beim Transport des Blutes erhält.
Das Blut hat nun quasi die Hälfte des Kreislaufs, nämlich den arteriellen Teil, durchlaufen und Sauerstoff und Nährstoffe dorthin gebracht, wo diese gebraucht werden. Der venöse Teil des Kreislaufsystems stellt den Rückweg zum Herzen dar. Um das Blut zurück zu befördern spielen verschiedene Faktoren zusammen. Zum Einen ist da die Sogwirkung des Herzen in der Diastole, also der Entspannungsphase in der sich das Herz wieder mit Blut füllt. Diese wird im Brustkorb unterstützt durch die Atmung und die damit verbundene Senkung des Zwerchfells. Zum Anderen verfügen die meisten größeren Venen in Armen und Beinen, sowie in der Bauchwand über sogenannte Venenklappen. Diese verhindern das Zurückfließen des Blutes. Leider sind diese Venenklappen oft nur bekannt, weil sie, wenn sie nicht (mehr) funktionieren, die Entstehung von Krampfadern begünstigen. Unterstützt werden diese von den Muskelpumpen. So bezeichnet man die Hilfe, die das venöse System von außen, nämlich durch die Muskeln die in Armen und v.a. Beinen um die Venen herum liegen, beim Transport des Blutes erhält.
Messung
Der venöse Blutdruck wird als zentraler Venendruck über einen zentralen Venenkatheter (ZVK), der in eine der großen Körpervenen eingeführt wird, gemessen. Der Druck entspricht etwa dem, der im rechten Vorhof des Herzens besteht. Er liegt in der Regel zwischen 1-9 mmHg. Relevant ist dieser v.a. bei bestimmen Behandlungen im Krankenhaus. Neben der Messung des zentralen Venendrucks können über einen ZVK auch Medikamente und Infusionen verabreicht werden.
3. Unterschiede zwischen arteriellem und venösem Blutdruck
Während der arterielle Blutdruck dafür sorgt, dass sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den Körper gepumpt wird, beschreibt der venöse Blutdruck die Bedingungen, unter denen das Blut zurück zum Herzen fließt.
- Arterieller Blutdruck: Höhere Werte (in Ruhe etwa 120/80 mmHg), Antrieb für die Versorgung der Organe.
- Venöser Blutdruck: Niedrigere Werte, entscheidend für den Rückstrom zum Herzen.
Beide Systeme sind untrennbar miteinander verknüpft: Nur wenn das Blut zum Herzen zurückfließt, kann es, wenn es den Lungenkreislauf passiert hat, über die Arterien wieder zurück in den Körper gepumpt werden.
4. Die Muskelpumpe: Ein wichtiges Hilfsmittel
Eine Besonderheit des venösen Rückstroms ist, dass er gegen die Schwerkraft arbeiten muss – insbesondere aus den Beinen, aber auch aus den Armen. Hierbei spielen die sogenannten Muskelpumpen eine wichtige Rolle. Die wichtigste und bekannteste ist die Wadenmuskelpumpe. Doch auch die Muskeln im Fuß und im Oberschenkel wie auch in den Armen verrichten diese Aufgabe. Die Wadenmuskelpumpe wird vor allem beim Gehen, Laufen oder Treppensteigen aktiviert.
- Anatomische Grundlage: In vielen großen Venen der Arme und Beine befinden sich Venenklappen, die wie Rückschlagventile wirken und verhindern, dass Blut zurücksackt.
- Funktion: Beim Gehen oder Anspannen der Muskulatur werden die Venen zusammengedrückt. Das Blut wird nach oben in Richtung Herz gepresst, wobei die Klappen den Rückfluss verhindern.
- Bedeutung: Die Aktivität der Muskelpumpe unterstützt die Venen von außen und hilft so beim Rücktransport des Blutes zum Herzen.
5. Bedeutung des venösen Blutdrucks für die Gesundheit
Ein gesunder venöser Blutdruck, intakte Venenklappen und eine gut trainierte Wadenmuskelpumpe sind wichtig für den reibungslosen Rücktransport des Blutes zum Herzen. Probleme entstehen, wenn z.B. eine Rechtsherzschwäche besteht. In diesem Fall kann das Herz das Blut nicht ausreichend in den Lungenkreislauf pumpen. Das Blut staut sich dann im venösen System zurück, der venöse Blutdruck steigt. Hierdurch entstehen u.a. Ödeme, also Wasseransammlungen, in den Beinen, in schwereren Fällen auch im Bauchraum. Mitunter ist auch die Leber mitbetroffen. Manchmal sind in den Halsvenen Stauungen erkennbar.
Sind die Venenklappen in den Beinen beschädigt und die Muskelpumpe arbeitet durch Bewegungsmangel nicht ausreichend, kann dies zu Beschwerden wie schweren Beinen und Krampfadern oder sogar zu einer chronischen venösen Insuffizienz führen. Krampfadern erhöhen das Risiko von Thrombosen (Blutgerinnseln) sowohl in den oberflächlichen Venen (OVT) wie auch in den tieferliegenen Venen (TVT). Oberflächliche Venenthrombosen sind in der Regel nicht lebensgefährlich, können sich aber zu einer tiefen Venenthrombose weiterentwickeln. Diese ist wesentlich gefährlicher, da die Thrombose sich lösen und zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen kann.
Sind die Venenklappen in den Beinen beschädigt und die Muskelpumpe arbeitet durch Bewegungsmangel nicht ausreichend, kann dies zu Beschwerden wie schweren Beinen und Krampfadern oder sogar zu einer chronischen venösen Insuffizienz führen. Krampfadern erhöhen das Risiko von Thrombosen (Blutgerinnseln) sowohl in den oberflächlichen Venen (OVT) wie auch in den tieferliegenen Venen (TVT). Oberflächliche Venenthrombosen sind in der Regel nicht lebensgefährlich, können sich aber zu einer tiefen Venenthrombose weiterentwickeln. Diese ist wesentlich gefährlicher, da die Thrombose sich lösen und zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen kann.
6. Forschungslage und offene Fragen
Gesichert ist, dass Bewegung und eine funktionierende (Waden)Muskelpumpe die Rückführung des Blutes fördern. Unklarer ist, in welchem Ausmaß verschiedene Trainingsarten langfristig die venöse Funktion verbessern. Auch die Rolle genetischer Faktoren bei Venenerkrankungen wird weiterhin erforscht. Insgesamt besteht Einigkeit darüber, dass der venöse Blutdruck ein dynamisches System ist, das durch Haltung, Aktivität und individuelle Veranlagung beeinflusst wird.
7. Praktische Aspekte für den Alltag
- Bewegung: Regelmäßiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen aktivieren die Muskelpumpen.
- Vermeidung von langem Sitzen oder Stehen: Pausen mit kleinen Bewegungen helfen, den Blutfluss in den Beinen aufrechtzuerhalten.
- Hochlegen der Beine: Unterstützt den venösen Rückstrom.
- Kompressionsstrümpfe: Können bei Neigung zu Venenschwäche medizinisch sinnvoll sein.
8. Fazit
Der venöse Blutdruck ist ein wesentlicher Bestandteil des Kreislaufsystems, auch wenn er weniger bekannt ist als der arterielle Blutdruck. Die Wadenmuskelpumpe leistet dabei unverzichtbare Arbeit, insbesondere für den Rückfluss aus den Beinen. Ein aktiver Lebensstil trägt entscheidend dazu bei, die Funktion des venösen Systems zu erhalten und Erkrankungen vorzubeugen.
Dieser Artikel stammt von BlutdruckDaten – der seit 2011 führenden App, die täglich Hunderttausende bei der Blutdruckkontrolle unterstützt.
Unsere Inhalte basieren auf sorgfältig recherchierten, evidenzbasierten Daten und werden kontinuierlich aktualisiert (Stand 08/2025).
Autor Horst Klier befasst sich seit 2002 – zunächst aus eigener Betroffenheit und seit 2009 als Entwickler von BlutdruckDaten – intensiv mit Bluthochdruck; dank seiner millionenfach genutzten App und Fachplattform sowie zahlreichen Publikationen gilt er heute als ausgewiesener Blutdruck-Experte. Als Autor mehrerer Gesundheitsratgeber und Fachartikel vermittelt er komplexes Wissen verständlich und praxisnah.
Autor Horst Klier befasst sich seit 2002 – zunächst aus eigener Betroffenheit und seit 2009 als Entwickler von BlutdruckDaten – intensiv mit Bluthochdruck; dank seiner millionenfach genutzten App und Fachplattform sowie zahlreichen Publikationen gilt er heute als ausgewiesener Blutdruck-Experte. Als Autor mehrerer Gesundheitsratgeber und Fachartikel vermittelt er komplexes Wissen verständlich und praxisnah.
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