Heidelbeeren - beerenstark auch gegen Bluthochdruck
Zwei kleinere Studien erbrachten Hinweise darauf, dass Blau- beziehungsweise Heidelbeeren, einen positiven Einfluss auf den Blutdruck nehmen können.

Zu Beginn der Studie lag der Blutdruck der Teilnehmerinnen im hochnormalen bis leichtgradig erhöhten Bereich. Nach acht Wochen war der systolische Blutdruck der Gruppe, die das Heidelbeerpulver erhielt, im Mittel um 7 mmHg und der diastolische Wert im Mittel um 5 mmHg gesunken. In der Vergleichsgruppe änderte sich im Beobachtungszeitraum nichts an den Blutdruckwerten.
Neben der Blutdrucksenkung konnte in der Untersuchungsgruppe auch ein Verbesserung der Gefäßflexibilität festgestellt werden - die Blutgefäße waren weniger steif und wieder dehnfähiger geworden.
Eine neuere Studie von Forschern des Kings College in London weist in dieselbe Richtung. Die Wissenschaftler verabreichten 2019 den 40 gesunden Teilnehmern ihrer Studie täglich den Saft aus 200 g Blaubeeren beziehungsweise ein Kontrollgetränk. Im Beobachtungszeitraum von einem Monat sank der systolische Blutdruck der Probanden im Mittel um 5 mmHg. Auch auf die Funktion der Blutgefäße wirkte sich der Heidelbeersaft positiv aus. Bereits zwei Stunden nach Genuss des Saftes verbesserte sich die Elastizität der Oberarmarterie.
Für diese Effekte machen die Forscher vor allen Dingen den blauen Farbstoff der Beeren (die sogenannten Anthocyane) verantwortlich. Sie untermauerten dies in einer zweiten Studie, in der den Teilnehmern ein Getränk mit gereinigten Anthocyanen gegeben wurde. Als Vergleich diente ein Heidelbeergetränk sowie Kontrollgetränke, die entweder entsprechende Mengen an Ballaststoffen, Mineralien oder Vitaminen aus Blaubeeren enthielten.
Keines der Kontrollgetränke zeigte Auswirkungen auf die Endothelfunktion der Blutgefäße. Diese Effekte ließen sich nur in den Getränken mit Anthocyanen nachweisen. Die Endothelzellen, mit denen Blutgefäße ausgekleidet sind, sind maßgeblich an der Blutgerinnung und der Regulierung des Blutdrucks beteiligt.
Die leitende Forscherin Dr. Ana Rodriguez-Mateos spricht sich dennoch für den Verzehr der ganzen Beere aus, um den vollen Nutzen aus dem leckeren Powerfood zu ziehen.
Zusammenfassend kann noch nicht abgesehen werden, ob die Effekte durch den regelmäßigen Verzehr von Heidelbeeren anhaltend sind oder sich mit der Zeit verlieren. Jedoch geben die Forschungsergebnisse einen guten Grund, die leckeren Beeren, denen auch noch weitere gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden, in den Speiseplan einzubauen.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61428/Heidelbeeren-senken-Blutdruck-in-kontrollierter-Studie
- https://jandonline.org/article/S2212-2672%2814%2901633-5/abstract
- https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/heidelbeeren-senken-blutdruck/
- https://www.kcl.ac.uk/news/the-blue-in-blueberries-can-help-lower-blood-pressure
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30772905

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