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Hoher Blutdruck - Arterielle Hypertonie

Was Sie über arterielle Hypertonie wissen sollten

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Unsere Arterien und Venen versorgen den gesamten Körper über das Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ferner leiten sie giftige Abfallprodukte aus. Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) wird durch viele Faktoren begünstigt und kann das Herz-Kreislauf-System sowie die Organe erheblich schwächen. Weil sie lange Zeit keinerlei Symptome zeigt, ist die arterielle Hypertonie heimtückisch. Hoher Blutdruck kann auch als Nebenwirkung von Erkrankungen entstehen, aber ebenso ohne erkennbare Ursache auftreten. In sehr vielen Fällen ist arterielle Hypertonie die Folge eines ungesunden Lebensstils. Das bedeutet auch, dass man sie durch eine Änderung der Lebensweise in den Griff bekommen kann.

Warum ist hoher Blutdruck so gefährlich?

Gefahren von Hypertonie
Da er lange Zeit so unauffällig ist, wird Bluthochdruck gerne „der stille Killer“ genannt. Doch zu hohe Blutdruckwerte können schwerwiegende Folgeschäden nach sich ziehen - zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen. Heimtückisch ist, dass die Krankheit so lange symptomfrei ist. Tatsächlich leidet jeder zweite Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren daran, erforschte das Robert-Koch-Institut. Arterielle Hypertonie wird daher meist zufällig bei anderen Routineuntersuchungen entdeckt. Optimal ist ein Wert von 120/80 mmHg. Hierbei bekommen alle Organe genügend Sauerstoff. Damit das Blut gleichmäßig weiterfließen kann, sind unsere Blutgefäße für elastischen Druck ausgelegt. Bei Bluthochdruck werden sie steif und verdicken sich. Ein Mensch mit dauerhaft hohem Blutdruck hat eine um etwa 15 Jahre kürzere Lebenserwartung. Liegt der obere Blutdruckwert (systolischer Wert) dauerhaft über 140 mmHg und der untere (diastolische Wert) über 90 mmHg, spricht man von arterieller Hypertonie. Bitte beachten Sie auch, dass laut Leitlinien der Hochdruckliga bei häuslichen Messungen ein Blutdruck von >=135 und/oder >=85 mmHg als Bluthochdruck gilt. Anhaltend hoher Blutdruck in den Arterien schadet den Gefäßen und dem Herzen. Die Gefäßwände werden starrer, verhärten und verengen sich. Es besteht eine höhere Neigung zu Arteriosklerose, da sich an den kritischen Stellen vermehrt Fette und Kalk ablagern. Langfristig werden auch die feinen Blutgefäße des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen und das Risiko für einen Schlaganfall erhöht sich. Auch die Augen können geschädigt werden.

Verschiedene Formen der arteriellen Hypertonie

Maskierte- und Wei¯kittel-Bluthochdruck
Die essentielle, auch primär genannte, Hypertonie liegt bei der überwiegenden Mehrheit der Hypertonieerkrankungen vor. Sie gilt als Ausschlussdiagnose, d.h. es kann keine direkte Ursache der Erkrankung gefunden werden.
Die sekundäre Hypertonie wird durch eine andere Grunderkrankung wie zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen oder Nierenfunktionsstörungen ausgelöst. Gefäßerkrankungen können zum Beispiel auch zu einer arteriellen Hypertonie führen. Typisch  sind Gefäßentzündungen und krankhafte Veränderungen der  Herzkranzgefäße. Arteriosklerose ist ein besonders hoher Risikofaktor  für arteriellen Bluthochdruck. Auch ein Bluthochdruck in der Schwangerschaft fällt unter den Begriff der sekundären Hypertonie. Ebenso wird ein durch bestimmte Medikamente ausgelöster Bluthochdruck als sekundärer Bluthochdruck bezeichnet. Wenn hoher Blutdruck im Zusammenhang mit einer anderen Krankheit diagnostiziert wird, muss neben der medikamentösen Behandlung des Blutdrucks vor allem die Grunderkrankung behandelt werden.

Damit aussagekräftige Werte ermittelt werden können, muss der Blutdruck mindestens an drei aufeinanderfolgenden Tagen in gleichmäßigen Abständen mehrmals täglich gemessen werden. Damit kann eventuell schon der sogenannte „Weißkittelhochdruck“ - auch isolierter Praxishochdruck genannt - ausgeschlossen werden. In diesem Fall zeigt der Patient nur beim Messen in der Arztpraxis erhöhte Werte. Zu Hause ist der Blutdruck ganz normal. Ferner gibt es den isolierten ambulanten Hypertonus. Bei diesem auch als maskierter Bluthochdruck bezeichneten Bluthochdruck sind die Werte in der Praxismessung unauffällig. Er tritt häufig bei jüngeren Männern auf, die gerne Alkohol trinken, Raucher und stressanfällig sind.

Risikofaktoren für das Entstehen einer arteriellen Hypertonie

Bluthochdruck kann genetisch bedingt sein. Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die das Entstehen einer Hypertonie begünstigen.
Besonders dem Übergewicht wird eine zunehmende Bedeutung für das Entstehen von Bluthochdruck zugeschrieben, da Blutvolumen, Schlagvolumen und Herzminutenvolumen einen direkten Zusammenhang zur Körpermasse besitzen. Bei lange andauerndem Übergewicht nimmt der arterielle Widerstand der Gefäße zu.
Neben Rauchen, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel gelten auch Stress sowie ein zu hoher Verzehr von Kochsalz als weitere Risikofaktoren zum Entstehen einer Hypertonie.
Im Fall von erhöhtem Stress ist es insbesondere das Hormon Adrenalin, das einen hohen Blutdruck erzeugen kann. Das ist in der Natur ein durchaus gewollter Prozess, denn Adrenalin bewirkt das Verengen der kleineren Blutgefäße. So steht den großen Muskelgruppen, die der Körper in Gefahrensituationen für Flucht oder Angriff benötigt, mehr Blut zur Verfügung. Leidet ein Mensch dagegen unter Dauerstress, können die Stresshormone für eine chronische Verengung der Gefäße sorgen, was einen dauerhaft hohen Blutdruck bewirken kann (Hypertonie). Die Verursacher von Dauerstress sind vielschichtig - beispielsweise starker psychischer Stress, zu hohe Arbeitsbelastung, auch Mobbing.

Das sind die Symptome von arterieller Hypertonie

Wie bereits beschrieben, treten häufig lange keine Symptome auf. Erst spät machen sich Symptome bemerkbar. Bei körperlicher Anstrengung steigt der Blutdruck übermäßig stark an. Je höher der Blutdruck, desto stärker sind auch Beschwerden wie morgendliche Übelkeit und Schwindel ausgeprägt. Ferner kann es zu Durchblutungsstörungen in den Extremitäten kommen, was sich durch Kribbeln und Taubheitsgefühle zeigt.

Typische Symptome von Bluthochdruck sind
  • Schwindel
  • Kopfschmerz am frühen Morgen
  • Nasenbluten
  • Ohrensausen
  • Herzklopfen
  • unklare Herzbeschwerden

Optimale Therapie: mehr Sport und gesunde Ernährung

Blut­druck­³ber­wachung mit der Blut­druck­Daten-App Blut­druck­über­wachung mit der Blut­druck­Daten-App
Die Umstellung der Lebensweise ist bei arterieller Hypertonie sehr wichtig und außerordentlich erfolgversprechend. Außer bei Menschen mit organischen Grunderkrankungen kann damit relativ schnell die Senkung des Blutdrucks erreicht werden. Doch auch Menschen mit der seltener auftretenden sekundären Hypertonie profitieren von niedrigeren Cholesterinwerten durch gesunde Nahrungsmittel und mehr Bewegung. Ausdauersportarten helfen, den Blutdruck dauerhaft zu senken. Wer dreimal in der Woche mindestens 30 Minuten schwimmt, Rad fährt, Nordic Walking betreibt, joggt oder Ähnliches, kann der arteriellen Hypertonie sofort entgegenwirken. Raucher sollten das Rauchen dringend aufgeben. Es ist ein Hauptrisikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt. Übergewichtige sollten ihr Gewicht reduzieren. Wer gerne Alkohol trinkt, sollte seinen Konsum erkennbar einschränken. Eine gesunde Ernährung besteht aus viel Obst, frischem Gemüse sowie fettarmen Lebensmitteln. Auch die Menge tierischen Eiweißes sollten Menschen mit Risiko einschränken, da dies ebenfalls zu erhöhten Cholesterinwerten führen kann. Idealerweise überprüfen Betroffene ihre Blutdruckwerte auch zu Hause regelmäßig.

Arterielle Hypertonie medikamentös behandeln

In vielen Fällen ist dennoch die medikamentöse Behandlung notwendig. Die Dosierung und Art der Medikamente richten sich nach dem Schweregrad der arteriellen Hypertonie. Man strebt dabei die Normalisierung unter 140/90 mmHg, bei Nierenpatienten einen Wert unter 125/75 mmHg an. Üblicherweise kommen als blutdrucksenkende Medikamente ACE-Hemmer und AT-1-Rezeptor-Antagonisten zum Einsatz. Einerseits wirken sie gefäßerweiternd und andererseits hemmen sie die Bildung eines blutdrucksteigernden Hormons. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung gibt man entwässernde, harntreibende Medikamente. Hiermit werden auch langfristig gute Erfolge erzielt.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 11.12.2023


Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (12/2023).

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