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Wann sollten Sie den Blutdruck messen?

Bluthochdruck wird kaum bemerkt, ist jedoch eine stete Bedrohung. Erkannt wird er nur durch das routinemäßige Messen der Blutdruckwerte. Wenn ein Bluthochdruck entdeckt wurde, ist es erst recht wichtig, die Werte durch regelmäßiges Messen im Auge zu behalten. Doch wie oft ist das sinnvoll und wann sind die richtigen Zeiten hierfür?

Gefahr durch Bluthochdruck

Bluthochdruck kann Schlaganfälle, Herzinfarkte sowie Nieren- und Augenschäden auslösen. Der hohe Druck lässt sich jedoch reduzieren. Maßnahmen sind der Abbau von Übergewicht, mehr Bewegung, salzarmes Essen und die strikte Reduktion oder gar der Verzicht auf Alkohol und Rauchen. Bei Bedarf senken Tabletten den Blutdruck. Der Erfolg dieser Maßnahmen lässt sich nur durch das Messen des Blutdrucks kontrollieren.

Leitliniengerechtes Blutdruckmessen

Laut den Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga und European  Society  of  Hypertension  (ESH)  sowie  der  European Society of Cardiology (ESC) sollten Sie morgens und abends Ihren Blutdruck messen. Wir empfehlen, direkt nach dem Aufwachen 5 Minuten an der Bettkante sitzenzubleiben und  dann  Ihren  Blutdruck  zu  messen. Abends  messen Sie  bitte unmittelbar, bevor Sie zu Bett gehen. Bleiben Sie auch hier  5  Minuten  auf  der  Bettkante  sitzen  und  messen  dann  den  Blutdruck,  bevor  Sie  sich  hinlegen.  Führen  Sie  zwei  Messungen im Abstand von 1 bis 2 Minuten durch und erfassen Sie bitte beide Messungen.

Zusätzlich zum beschriebenen Messschema nach den Leitlinien ist es natürlich auch möglich, dass Ihr Arzt weitere Messungen zu anderen Zeitpunkten für erforderlich hält. Bitte richten Sie sich in diesem Fall nach den mit Ihrem Arzt vereinbarten Vorgaben.

Vorteile für den Patienten durch regelmäßiges Messen

Eine regelmäßige Blutdruckkontrolle daheim und zusätzlich beim Arzt dient der Steuerung der Hochdrucktherapie. Die Risiken lassen sich dadurch minimieren, denn extreme Ausschläge werden rechtzeitig erkannt. Den Patienten ist es durch die Messung zu Hause möglich, ihr Befinden in Zusammenhang mit dem Blutdruck zu setzen. Permanent hoher Blutdruck wird zwar im Alltag wenig bemerkt, doch bei Hochdruckspitzen kann es Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und sogar Nasenbluten geben. Ein weiterer Vorteil der regelmäßigen Messung des Blutdrucks besteht darin, dass Patienten die Unterschiede zwischen ihrer eigenen Messung und der in der Arztpraxis erkennen. Anfängliche Messfehler bei der Selbstmessung sind vollkommen normal. Der Arzt kann hierzu beraten. Sie sind allerdings nicht die einzige Ursache für Abweichungen zwischen der Arztpraxis und daheim. Es gibt auch Patienten mit sogenannter “Weißkittel-Hypertonie”. Diese weisen wirklich nur beim Arzt erhöhte Blutdruckwerte auf. Das Gegenteil davon sind Menschen mit maskierter Hypertonie. Solche Personen haben beim Arzt normale Blutdruckwerte - daheim sind diese aber erhöht. Wenn dies vermutet wird, wird meist eine automatische Messung über 24 Stunden mit einem tragbaren Blutdruckmessgerät durchgeführt. Das Gerät erfasst im Rhythmus von 15 bis 30 Minuten die Blutdruckwerte - und das auch nachts.

Blutdruck-Langzeitmessung

Die ambulante Langzeitblutdruckmessung - also wie beschrieben mit tragbarem Messgerät und permanent - ist für die genaue Diagnostik erhöhter Blutdruckwerte unverzichtbar. Die hohe Zahl der Messungen erlaubt sichere Rückschlüsse für den Arzt. Er kann auf diese Weise das wahre Blutdruckniveau des Patienten bestimmen. Blutdruckschwankungen und auch die Blutdruckvariabilität lassen sich nur so erfassen. Eine weitere wichtige Information betrifft den nächtlichen Blutdruckabfall, der normalerweise eintreten sollte. Außerdem dienen Langzeitmessungen der Kontrolle. Da nach festgestelltem Bluthochdruck oft Medikamente verschrieben werden, dient die Langzeitmessung dem Überprüfen ihrer Wirksamkeit. Nötigenfalls wird auf ein anderes Medikament und/oder weitere Maßnahmen umgestellt. Bei der Medikation ist es wiederum wichtig, dass auch die Phasen mit einem sehr niedrigen Blutdruck erfasst und verhindert werden. Denn auch dieser kann - durch die Sturzgefahr bei Ohnmachtsanfällen - gefährlich sein. Die Geräte für eine ambulante Langzeitmessung stellen normalerweise Ärzte zur Verfügung.

Richtig den Blutdruck messen

Eigentlich lässt sich der Blutdruck beim richtigen Einsatz des Gerätes gut messen, doch es gibt einige Regeln. Dass die Messung vor der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten erfolgen muss, versteht sich von selbst. Vor der Messung sollte eine Ruhezeit von etwa fünf Minuten eingehalten werden. Der Messpunkt muss in Herzhöhe gelegen sein. Auch ist stets der Arm zu verwenden, der den höheren Blutdruckwert aufweist. Die Manschette darf nicht zu klein sein. Sie zeigt sonst zu niedrige systolische (obere) und zu hohe diastolische (untere) Messwerte an. Sie sollte zwei Drittel des Oberarms bedecken und auch ausreichen, um einen sehr kräftigen Oberarm zu umschließen. In der Beschreibung eines Messgerätes ist immer auch der Oberarm-/ bzw. Handgelenksumfang genannt, für den die Manschette geeignet ist. Bitte messen Sie diesen ggf. nach.

Die Bekleidung des Arms mit einem dünnen Hemd spielt übrigens für die Messung keine Rolle. Beachten Sie aber Hinweise in der Bedienungsanleitung Ihres Messgeräts. Dickere Kleidungsstücke sollten allerdings abgelegt werden. Das Hochkrempeln des Ärmels ist nur bei sehr weiten Kleidungsstücken zulässig, da der Umschlag engerer Ärmel den Blutfluss behindern und somit die Messung verfälschen kann. Gemäß Leitlinien soll zweimal im Abstand von ein bis zwei Minuten gemessen werden.

Quelle:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 21.12.2023

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (12/2023).

Dieser Artikel wird herausgegeben von BlutdruckDaten. Das BlutdruckDaten-Team ist seit 2009 für die hohe Expertise zum Thema Bluthochdruck im deutschen Internet bekannt. Die zugehörige App wird von hunderttausenden Nutzern täglich konsultiert. Alle Artikel werden umfangreich recherchiert und auf wissenschaftlichen Fakten basierend erstellt. Diese Fakten werden regelmäßig geprüft und Artikel auf den neuesten Stand gebracht.

Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen.

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