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Wie uns Einsamkeit ans Herz und den Blutdruck gehen kann

Einsamkeit im Lockdown
Einsamkeit ist ein subjektiv empfundenes Gefühl. Sie entsteht, wenn ein Unterschied zwischen den gewünschten sozialen und den tatsächlichen Kontakten besteht. Dies muss nicht nur die Quantität der Beziehungen betreffen, Einsamkeit kann auch bei einer an sich ausreichenden Zahl an Kontakten bestehen, wenn deren Qualität als unzureichend empfunden wird. Umgekehrt kann eine nur geringe Anzahl an Menschen mit denen man in Kontakt steht ausreichen, wenn die Verbindung zu diesen, als innig oder tief empfunden wird.

Die Londoner Studie zeigte, dass Einsamkeit sprichwörtlich ans Herz geht. Sie verglich Informationen aus der English Longitudinal Study of Ageing, die alle 2 Jahre eine Selbsteinschätzung älterer Menschen erhebt, mit Daten aus dem Pflegeregister des nationalen Gesundheitsservices. Es zeigte sich, dass die Menschen, das Altersmittel lag bei 64 Jahren, die sich am einsamsten fühlten, eine um 30% höhere Wahrscheinlichkeit an einer kardiovaskulären Erkrankung zu erkranken hatten, als Personen, die sich nicht oder kaum einsam fühlten. Die Wahrscheinlichkeit für einen Klinikaufenthalt aus diesem Grund lag bei den einsamsten Menschen sogar um 48% höher.

Eine canadische Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen. Hier trat auch in Erscheinung, dass der Zusammenhang zwischen Einsamkeit und einem erhöhten Blutdruck in der Querschnittsanalyse von 28 238 Erwachsenen mittleren und höheren Alters (45-85 Jahre) besonders bei einsamen Frauen zu beobachten ist. Männer scheinen Einsamkeit besser bewältigen zu können.

Was bedeutet das für Zeiten, in denen wir unsere sozialen Kontakte stark einschränken müssen (z.B. Lockdown)?

In einer argentinischen Studie fiel auf, dass zu Zeiten des Lockdowns im Frühjahr 2020 mehr Patienten mit hohen Blutdruckwerten die Notfallambulanzen aufsuchten, als in den Monaten sowie im gleichen Zeitraum in den Jahren zuvor. Während insgesamt weniger Patienten versorgt werden mussten, lag der Anteil derer, die deutlich erhöhte Blutdruckwerte aufwiesen in den verbliebenen Hilfesuchenden auffällig hoch.

Der Grund für die Einweisungen blieb jedoch identisch mit Zeiten ohne Lockdown: Schmerzen in der Brust, Atemprobleme, Schwindel ect. aber eben auch speziell wegen Bluthochdruck. Auf der Suchen nach den Ursachen für die gehäuft festgestellten hohen Blutdruckwerte, führen die Forscher vor allem den gestiegenen Stress durch die Angst vor dem Virus, die angespanntere finanzielle Lage, familiäre Probleme und auch die geringeren persönlichen Kontakte an. Doch auch der durch veränderte Lebensstil wird als mögliche Ursache gesehen.

Zu Zeiten einer Ausgangsbeschränkung bewegen sich viele Menschen deutlich weniger, essen mehr, teilweise wird mehr Alkohol konsumiert was in der Summe zu einer Gewichtszunahme führt, die bekanntlich ungünstig auf den Blutdruck wirkt.

Dies verdeutlicht, wie wichtig ein gesunder Lebenstil auch in diesen Zeiten bleibt.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 17.04.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (04/2024).

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