Blutdruck und Diabetes
Unter dem Begriff Diabetes mellitus fasst die Medizin eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen zusammen, die ein Merkmal gemeinsam haben: erhöhte Blutzuckerwerte oder nachweisbarer Zucker im Urin. In vielen Fällen kann eine eingeschränkte beziehungsweise fehlende Insulinproduktion die Ursache für die erhöhten Blutzuckerwerte sein. Ein typischer Fall ist der Typ-1-Diabetiker, dessen insulinproduzierende Zellen im Pankreas - der Bauchspeicheldrüse - durch Autoimmunreaktionen zerstört worden sind. Bei Typ-2-Diabetikern dagegen kann (zumindest am Anfang der Erkrankung) noch eine ausreichende Insulinproduktion nachgewiesen werden. Jedoch ist aus verschiedenen Gründen die biologische Aktivität des Insulins eingeschränkt. In der Folge produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin, um den Mangel auszugleichen, und verliert wegen dieser Überbelastung auf die Dauer ihre Fähigkeit zur Insulinproduktion. Der Typ-2-Diabetes stellt die häufigste der Diabetesformen dar. Oftmals ist er von Übergewicht begleitet.
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Nieren, Blutdruck und Diabetes
Ein Organ, das besonders von Diabetes beeinträchtigt wird, ist die Niere, deren Aufgabe es ist, das Blut zu filtern. Bei Diabetes treten Glykierungen des Nierengewebes auf - besonders des Filtrationsapparates (der Glomeruli), was die Nierenfunktion nachhaltig beeinträchtigt. Aber die Niere hat nicht nur Säuberungsarbeiten zu verrichten. Sie ist zu einem erheblichen Anteil an der Blutdruckregulation beteiligt. Treten diabetesbedingte Schädigungen an der Niere auf, die zumeist die Filtrationsleistung beeinträchtigen, dann interpretiert die Niere dies als Notwendigkeit, den Blutdruck zu steigern, um eine verbesserte Nierendurchblutung und somit eine verbesserte Filtrationsrate zu erreichen. Damit ist der erste Grundstein zu Bluthochdruck gelegt. Bleibt dieser Zustand unbehandelt, kommt es zu vermehrter Glykierung und durch die Schädigung zu einer weiteren Erhöhung des Blutdrucks. Aber auch ohne Diabetes wirkt eine Hypertonie auf längere Zeit nierenschädigend. Im Zusammenspiel mit Diabetes wirken beide Faktoren gemeinsam langfristig zerstörend auf die Glomeruli.
Dieses Zusammenspiel zerstörender Faktoren kann im Extremfall zu einem totalen Nierenversagen führen und eine Dialyse beziehungsweise eine Transplantation erforderlich machen.
Quellen:
- https://www.diabetes-deutschland.de/archiv/archiv_2648.htm
- https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/herz-kreislauf.html
Von Sabine Croci.
Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (04/2024).
Dieser Artikel wird herausgegeben von BlutdruckDaten. Das BlutdruckDaten-Team ist seit 2009 für die hohe Expertise zum Thema Bluthochdruck im deutschen Internet bekannt. Die zugehörige App wird von hunderttausenden Nutzern täglich konsultiert. Alle Artikel werden umfangreich recherchiert und auf wissenschaftlichen Fakten basierend erstellt. Diese Fakten werden regelmäßig geprüft und Artikel auf den neuesten Stand gebracht.
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