Wundversorgung
Zurück zu unserer aufgefundenen Person. Vielleicht hat sie sich beim Sturz eine oder mehrere Wunden zugezogen, die Sie nun versorgen müssen. Dann gilt es, eine eventuelle Blutung zu stoppen und eine Infektion zu verhindern.
Es gibt einige Grundsätze zur Wundversorgung, die zu beachten sind:
- Zuerst einmal denken Sie an den Eigenschutz und ziehen Einweghandschuhe an.
- Setzen Sie gegebenenfalls den Notruf ab. Lebensbedrohlich blutende Wunden werden noch vor dem Notruf versorgt, sollten Sie alleine sein. Steht ein weiterer Helfer zur Verfügung, kann dieser den Notruf absetzen.
- Berühren Sie die Wunde nicht.
- Waschen Sie die Wunde nicht aus - es sei denn, es liegt eine der weiter unten genannten Ausnahmen vor.
- Fremdkörper werden nicht entfernt.
- Wenden Sie keine Hausmittel an.
Ausnahmen:
Bisswunden dürfen mit Seifenlösung ausgewaschen werden. Verbrennungen, Verbrühungen oder Verätzungen dürfen mit sauberem Wasser gekühlt beziehungsweise abgewaschen werden. Bei Verätzungen ist darauf zu achten, dass der ätzende Stoff hierdurch nicht auf umliegendes Gewebe verteilt wird und auf diese Weise größere Bereiche verätzt werden. Verbrennungen und Verbrühungen werden mit einer Wassertemperatur von etwa 20 Grad maximal fünf Minuten lang gekühlt.
Was tun?
Generell werden Wunden keimfrei beziehungsweise möglichst keimarm abgedeckt. Dies geschieht - wenn vorhanden - durch eine sterile Kompresse. Ein vorgefertigtes Verbandspäckchen besteht aus einer Binde mit integrierter Kompresse. Liegt eine nicht stark blutende Wunde vor, wird die Kompresse auf die Wunde gelegt und mit der Binde fixiert.
Blasen werden nicht geöffnet, um eine Infektion zu verhindern.
Bei blutenden Wunden wird der Wundbereich nach Möglichkeit hoch gelagert - zum Beispiel durch ein Hochhalten des verletzten Armes oder Beines. Dies trägt zum Stoppen der Blutung bei. Die Kompresse wird auf die Wunde gedrückt. Kommt die Blutung so nicht zum Stehen, wickeln Sie die Binde zweimal über die Kompresse, legen dann ein geschlossenes, in Plastik verpacktes Verbandspäckchen (ein geöffnetes Päckchen saugt Blut auf und kann somit keine Kompression auf den Bereich ausüben) auf den Wundbereich und wickeln den Rest der Binde stramm darüber. Es soll Druck auf die Blutung ausgeübt werden, um diese zu stoppen. Läuft der Bereich nach der Wunde blau an, ist der Verband zu fest und sollte gelockert, aber keinesfalls abgenommen werden. Blutet der Verband durch, legen Sie einen zweiten Druckverband über dem ersten an. Das zweite Verbandspäckchen wird hierzu auf dem ersten, bereits bestehenden platziert.
Bringt auch das die Blutung nicht zum Stillstand, drücken Sie die Schlagader des verletzten Bereiches an einer körpernäheren Stelle als dem Wundbereich ab.
Am Oberarm finden Sie diese auf der Innenseite des Oberarmes zwischen Bizeps und Oberarmknochen - zu erkennen am Pulsieren.
Bei Beinverletzungen befindet sich die Stelle zum Abdrücken etwa in der Mitte der Leistenbeuge. Knien Sie sich auf die gegenüberliegende Seite und umfassen Sie den Oberschenkel so, dass Ihre beiden Daumen auf den Punkt drücken. Hierdurch wird das Blutgefäß gegen den Knochen gedrückt und die Durchblutung gestoppt.
Am Hals wird selbstverständlich weder abgedrückt noch ein Druckverband angelegt. Hier wird lediglich mit einer Kompresse auf die Wunde gedrückt, um die Atmung des Betroffenen nicht zu beeinträchtigen.
Verletzungen im Bereich des Rumpfes werden ebenfalls durch Aufdrücken von Kompressen versorgt. Wenn möglich, wird gegebenenfalls ein Druckverband angelegt.
Fremdkörper
Wie bereits erwähnt, werden Fremdkörper nicht aus der Wunde entfernt. Durch eine Entfernung kann eine Blutung verschlimmert oder erst hervorgerufen werden. Der Fremdkörper wird keimarm abgedeckt und ohne Druck verbunden. Herausragende Fremdkörper werden umpolstert und belassen und das verletzte Körperteil möglichst ruhiggestellt.
Quellen:
Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 20.06.2024
Von Sabine Croci.
Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (06/2024).
Dieser Artikel wird herausgegeben von BlutdruckDaten. Das BlutdruckDaten-Team ist seit 2009 für die hohe Expertise zum Thema Bluthochdruck im deutschen Internet bekannt. Die zugehörige App wird von hunderttausenden Nutzern täglich konsultiert. Alle Artikel werden umfangreich recherchiert und auf wissenschaftlichen Fakten basierend erstellt. Diese Fakten werden regelmäßig geprüft und Artikel auf den neuesten Stand gebracht.
Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen.
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