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Blutdruck Normalwerte -
Ist mein Blutdruck normal?

Der Arzt misst den Blutdruck
Ein Blutdruckwert ab 140/90 mmHg gilt als Bluthochdruck. Sie finden hier die Blutdruck Normalwert-Tabelle der DHL (Deutsche Hochdruckliga). Weiter unten finden Sie die aktuellsten Entwicklungen zur Frage, welche Blutdruckwerte als behandlungsbedürftig angesehen werden. Je nach Alter und Grunderkrankungen können die Zielwerte durchaus von den Normalwerten abweichen. D.h. nicht immer ist es das Ziel, den Normalwert zu erreichen. Erfahren Sie im folgenden dazu die Leitlinien zur Behandlung.

Inhalt

Blutdruck

Der Blutdruck ist der Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Blutgefäße des Organismus pumpt.
Man spricht auch vom arteriellen Blutdruck, da der, in den Arterien herrschende, Druck gemessen wird. Der Wert wird typischerweise in zwei Zahlen angegeben.
Bei dem ersten Wert handelt es sich um den systolischen Druck und beim zweiten Wert um den diastolischen Druck.
Während das Herz das Blut in den Kreislauf pumpt, ist der Druck größer. Dies wird als systolischer Druck angegeben.
Der Druck, während das Herz entspannt, wird als diastolischer Druck angegeben.

Blutdruck-Normalwert-Tabelle

Definitionen und Klassifikation der Blutdruckwerte laut der Deutschen Hochdruckliga:


systolisch (mmHg)
diastolisch (mmHg)
optimal
< 120
< 80
normal
120-129
80-84
hochnormal
130-139
85-89
Hypertonie Grad 1
140-159
90-99
Hypertonie Grad 2
160-179
100-109
Hypertonie Grad 3
>= 180
>= 110
Isolierte systolische Hypertonie
>= 140
< 90

Blutdruck-Rechner

Blutdruck-Rechner:
Systolisch: mmHg
Diastolisch: mmHg
Der Rechner gibt eine Einschätzung des Blutdruckwerte nach den Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga für Praxismessungen. Der Blutdruck wird bestimmt nach optimal, normal, hochnormal oder Bluthochdruck (Hypertonie Grad 1 bis 3).
Eine solche automatische Bewertung kann niemals einen Arztbesuch ersetzen, da für die individuelle Blutdruckeinstellung auch weitere Erkrankungen und Risikofaktoren mit in das Behandlungskonzept eingebunden werden. Besprechen Sie fraglich erhöhte Blutdruckwerte also immer mit Ihrem Arzt. Die Richtlinien der Hochdruckliga enthalten keine Normwerte für zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie). Um niedrige Werte aber nicht nach der Hypertonie-Skala als "optimal" zu bezeichnen, benutzen wir die Grenze 105/65 für niedrigen Blutdruck.
Bitte beachten Sie auch, dass laut Leitlinien der Hochdruckliga bei häuslichen Messungen ein Blutdruck von >=135 und/oder >=85 mmHg als Bluthochdruck gilt.

Messungen verteilt auf Normalwerte:

Screenshot aus der App BlutdruckDaten
Nutzen Sie BlutdruckDaten zur Aufzeichnung Ihrer Blutdruckwerte. Sie erhalten neben vielen anderen Auswertungen auch eine Statistik, die alle Messungen verteilt auf die Normalwerte zeigt. So sehen Sie und Ihr Arzt Fortschritte bei der Behandlung.


Leitlinien zur Behandlung eines Bluthochdrucks 2018 und 2023

Die Leitlinien von 2023 der ESC/ESH (European Society of Cardiology / European Society of Hypertension) ändern die Zielblutdruckwerte unter Therapie nochmals geringfügig. Der diastolische Wert sollte nun unter 80 mmHg unter Therapie erreichen. Für die meisten Bluthochdruckpatienten ist eine Senkung des Blutdrucks auf unter 140/80 mmHg anzustreben. Da sich das kardiovaskuläre Risiko jedoch durch eine stärkere Senkung auf Werte im Normalbereich von 120-129/70-79 mmHg weiter minimiert, sollte dies weiterhin das Ziel sein, wenn die Patienten die Medikation sowie die niedrigeren Blutdruckwerte gut tolerieren.
Im Jahr 2024 änderte sich die Einordnung der ESC/ESH erneut. Nun wird lediglich ein Limit von 120/70 mmHg angegeben, bis zu dem der Blutdruck nicht erhöht ist. Weiter gelten Werte von 120-139/70-89 mmHg als erhöht und ab 140/90 mmHg als Bluthochdruck. Da diese Einteilung keine Normalwerte für den Blutdruck mehr ausgibt und wenig differenziert ist, ziehen wir diese nicht zur Einordnung des Blutdrucks heran.

Bereits 2018 sahen die Leitlinien der European Society of Hypertension (ESH) und der European Society of Cardiology (ESC) vor, dass nun Werte unter 140/90 mmHg nicht  mehr pauschal als Zielblutdruck für die Mehrzahl aller Patienten gelten,  unabhängig von ihrer Vorgeschichte und Begleiterkrankungen wie Diabetes oder chronischen Nierenerkrankungen. Auch das Alter wird in  die Festlegung des Zielblutdruckes mit einbezogen.

Bereits in den Leitlinien von 2018 wird empfohlen, wenn eine medikamentöse Therapie des Bluthochdruckes nötig ist, diese direkt mit einer Zweifachkombinationstherapie zu beginnen. Ausgenommen von dieser Empfehlung sind alte und gebrechliche Patienten, sowie Patienten mit niedrigem Risiko und/oder Hypertonie Grad 1. der Therapie vermindert werden.

Außerdem soll die Eigenverantwortlichkeit der Patienten mit Bluthochdruck in Bezug auf Lebensweise, Ernährung, Bewegung und Entspannung besprochen und gefördert werden.

Blutdruck messen


Wir haben einige Hinweise zusammengestellt, worauf bei der Messung des Blutdrucks zu achten ist. Sie finden diese in unserem Lexikon unter Blutdruck richtig messen.

Bitte beachten Sie, dass eine einmalige Messung - zum Beispiel in der Sprechstunde beim Arzt - nicht ausreicht, um das Vorliegen eines Bluthochdrucks zu diagnostizieren. Außer dieser ist deutlich erhöht, also z.B. Hypertonie Grad 3 und es gibt deutliche Hinweise auf bluthochdruckbedingte Endorganschäden an z.B. Augen, Nieren etc. Wenn also bei einer einzelnen Blutdruckmessung ein Ergebnis gemessen wird, das keinem Normwert entspricht, ist das noch kein Grund zur Sorge. Die Diagnose des Bluthochdruckes sollte erst nach mehreren erhöhten Praxismessungen an unterschiedlichen Tagen oder Heimmessungen über mehrere Tage oder mit Hilfe einer ambulanten 24-Stunden Blutdruckmessung erfolgen. Ihr Arzt wird deshalb evtl. eine Blutdruck-Langzeitmessung vornehmen, um auch die Schwankungen des Blutdrucks im Tagesverlauf zu kennen. Wichtig ist in jedem Fall eine sorgfältige Messung mit einem validierten Gerät. Bemerken sie also zufällig, dass Ihr Blutdruck außerhalb der Blutdruck-Normwerte liegt, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf, um dies abklären zu lassen.

Auch bei normalen Blutdruckwerten sollte eine regelmäßige Kontrolle stattfinden. Bei optimalen Blutdruckwerten (<120/80 mmHg ) sollte der Blutdruck mindestens alle 5 Jahre, bei Gelegenheit auch gerne häufiger gemessen werden. Bei normalen Blutdruckwerten (120-129/80-84 mmHg) ist eine erneute Messung nach 3 Jahren empfohlen. Bei hochnormalem Blutdruck (130-139/85-89 mmHg) sollte der Blutdruck mindestens jährlich kontrolliert werden, da dieser häufig zu einer Hypertonie fortschreitet. Um eine Auswertung kontrollbedürftiger Werte über einen längeren Zeitraum zu erhalten, empfiehlt es sich, einen Blutdruckpass zu führen. Dabei wird der Blutdruck regelmäßig gemessen und aufgeschrieben. Gemäß Leitlinien soll dreimal im Abstand von ein bis zwei Minuten gemessen werden. Zusätzliche Messungen sollen dann nur erfolgen, falls sich die ersten beiden Messungen um > 10 mmHg unterscheiden. Eine solche Auswertung liefert dem Arzt eine gute Diagnosehilfe oder unterstützt die Therapiekontrolle. BlutdruckDaten wurde genau für diesen Zweck entwickelt. Die gemessenen Werte lassen sich nahezu überall (PC, Smartphone, Tablet) schnell und bequem speichern und werden in einem aussagekräftigen Diagramm dargestellt. Das erleichtert dem Arzt die Diagnosestellung und Therapiekontrolle und hilft ihm so bei der individuellen Behandlung Ihres Bluthochdruckes.

Quellen:


Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung von Sabine Croci (11/2024).
Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen, aber sehr wohl ergänzen.

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