Blutdruck und Stress
Eine der wichtigsten Ursachen für hohen Blutdruck ist Stress. So liegt es nahe, Stress zu vermeiden oder - wenn er sich nicht vermeiden lässt - Methoden zur Reduktion oder zum Stressabbau zu erlernen. Je besser der Körper lernt, mit Stress umzugehen oder die Folgen von Stress zu verarbeiten, desto geringer ist der Blutdruckanstieg unter Stress.
Was ist Stress?
Stress ist die Reaktion auf Belastung. So ist es auch wichtig, höchste Belastungen zu vermeiden, wo es nur geht.
Stress durch Bewegung
Werden dem untrainierten Körper Höchstleistungen abverlangt, reagiert er mit Stress. Der Blutdruck steigt durch die ungewohnte Belastung der Blutgefäße und die Werte können in gefährliche Höhen gehen. Daher ist es wichtig, sich beim Sport langsam an die Belastungen zu gewöhnen. Leichter Ausdauersport unter ärztlicher Anleitung unterstützt die medikamentöse Therapie.
Weißkitteleffekt
Sie kommen abgehetzt zum Arzt, sind vielleicht zu Fuß in den zweiten Stock gelaufen und der Arztbesuch ist an sich auch immer mit etwas Aufregung verbunden? So ist es nur verständlich, dass Ihr gemessener Blutdruck höher sein kann als normal. Nicht umsonst geben Ärzte ihren Patienten den Rat, sich erst einmal einige Minuten ruhig hinzusetzen, damit sich der Herzschlag normalisiert. Auch die Sorge, dass gleich wieder der gemessene Wert zu hoch sein wird, die Angst vor der Blutabnahme oder die allgemeine Aufregung, wieder zum Arzt zu müssen (Weißkitteleffekt), können den Blutdruck höher ausfallen lassen als zu Hause in vertrauter Umgebung gemessen.
Wie wirkt Stress?
Unter Stress steigt nicht nur der Blutdruck an. Der Blutdruckanstieg bei Stress und alle anderen Körpervorgänge sind von der Natur gewünschte Effekte. Unsere Vorfahren hatten Stress, wenn sie sich bedroht fühlten. Um schnell reagieren zu können, wird Adrenalin ausgeschüttet - eine erhöhte Herzfrequenz, schnellere und tiefere Atmung und vermehrte Durchblutung des Gehirns und der großen Muskelgruppen sind die Folge: Nun ist es möglich, anzugreifen oder wegzulaufen. Hält der Stress an oder kommt nach kurzer Zeit neuer Stress, hat der Organismus nicht die Möglichkeit, den Adrenalinspiegel wieder auf ein normales Maß zurückzufahren. So bleibt der erhöhte Alarmzustand mit höherem Blutdruck über längere Zeit bestehen und kann bei fortgesetztem Stress chronisch werden. Neben Adrenalin werden auch andere Hormone wie Cortisol (welches die Blutgefäße im Gehirn verengt, damit schneller Sauerstoff ins Gehirn gelangt) und Wachstumshormone ausgeschüttet, die den Stoffwechsel stabilisieren beziehungsweise bestimmte Körpervorgänge hemmen (wie Schmerzempfindung oder Verdauung), die der Mensch im Stress nicht gebrauchen kann.
Eine vermehrte Ausschüttung von Glukose lässt den Blutzucker steigen, um die Muskeln mit Energie zu versorgen. Der erhöhte Blutzucker ruft die Bauchspeicheldrüse auf den Plan - Insulin wird ausgeschüttet. Der Blutzucker wird vom Insulin abgebaut und anschließend entsteht ein Hungergefühl. Daher isst man unter Stress zu viel. Gleichzeitig ist die Verdauung gehemmt, sodass die Nahrung nicht gut verwertet werden kann. Das wiederum kann zu einer Störung der Bakterienflora im Darm führen und dadurch zu einer Unterversorgung des Körpers mit Nährstoffen. Durch den dauernd erhöhten Blutzuckerspiegel kann ein Diabetes entstehen, der wiederum weitere Konsequenzen nach sich zieht. Die vermehrte Muskelanspannung führt oftmals zu Kopf- und Nackenschmerzen. Eine gestörte Verdauung oder auch Impotenz können langfristig die Folge sein.
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann sowohl Herz und Gefäße als auch andere Organe schädigen. Die Hormone Adrenalin und Cortisol sowie Wachstumshormone sorgen andererseits dafür, dass die Ausschüttung von Insulin gestört wird, denn die Muskeln brauchen den vorhandenen Zucker. Werden die Muskeln aber nicht bewegt, weil weder Kampf noch Flucht zu unserem modernen Verhaltensrepertoire zählen, so bleiben diese Hormone im Körper und verhindern die Insulinausschüttung - es kann ein Diabetes entstehen. Herz-Kreislauf-Probleme sind die häufigsten Spätfolgen von Dauerstress. Zu den Begleiterscheinungen von zu viel Cortisol gehören auch seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Gibt es keine Entzündungen im Körper, wird die Produktion von Antikörpern reduziert. Kommen nun gewöhnliche Krankheitserreger wie Erkältungsbakterien oder Grippeviren ins Spiel, ist der gestresste Mensch viel anfälliger als der ausgeglichene.
Auch bei salzarmer Ernährung (die ja empfohlen wird, um den Blutdruck zu senken) kann es zu einer gefährlichen Steigerung einiger Stoffwechselwerte kommen. Es wurde zum Beispiel ein Anstieg der Stresshormone Renin, Aldosteron, Adrenalin und Noradrenalin festgestellt. So gilt es auch für die Reduktion von Salz in der Ernährung, den goldenen Mittelweg zu finden.
Quellen:
- https://www.hochdruckliga.at/interessierte/hochdruck-im-alltag/stress/
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/25493/Stressbedingte-Hypertonie-Am-Arbeitsplatz-haeufiger-als-erwartet
- https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.122.027374
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Von Sabine Croci.
Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (04/2024).
Dieser Artikel wird herausgegeben von BlutdruckDaten. Das BlutdruckDaten-Team ist seit 2009 für die hohe Expertise zum Thema Bluthochdruck im deutschen Internet bekannt. Die zugehörige App wird von hunderttausenden Nutzern täglich konsultiert. Alle Artikel werden umfangreich recherchiert und auf wissenschaftlichen Fakten basierend erstellt. Diese Fakten werden regelmäßig geprüft und Artikel auf den neuesten Stand gebracht.
Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen.
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