Die Auswirkungen des Bluthochdruckes auf das Herz
Der hohe Blutdruck hat auch Auswirkungen auf die Pumpe, die unseren Körper unermüdlich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt - unser Herz.
Je höher der Druck in den Gefäßen ist, desto mehr Kraft muss das Herz aufbringen, um gegen diesen hohen Druck Blut in den Kreislauf zu pumpen. Speziell die linke Herzkammer wird zur Mehrarbeit gezwungen, da sie die Auswurfleistung in den Körperkreislauf erbringen muss.

Da das Herz ein Muskel ist (genauer gesagt ein Hohlmuskel), geschieht das, was jedem anderen Muskel auch bei Beanspruchung passiert: Er wächst.
Der Herzmuskel - speziell die Herzmuskelfasern - verdickt sich und es wird vermehrt Bindegewebe zwischen den Muskelfasern gebildet. Der Herzmuskel verliert hierdurch an Beweglichkeit und wird steifer. Anders als bei der Vergrößerung des Herzens bei einem Sportlerherz, hält bei einem Hochdruckherz, das auch hypertensive Herzerkrankung genannt wird, die Durchblutung des Herzens nicht mit dessen Vergrößerung Schritt. Zudem sind hier häufig die kleineren Arterien eingeengt, die den Herzmuskel versorgen. Der Muskel kann nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dadurch kann es zu Beschwerden in Form von Angina pectoris kommen, ohne dass die größeren Herzkranzgefäße eingeengt sein müssen. Verschließt sich ein Gefäß des Herzens aufgrund der fortschreitenden Arteriosklerose oder setzt sich hier ein Blutgerinnsel fest, das das Gefäß verschließt, kann das Gebiet, das von den nachgelagerten Gefäßen versorgt wird, nicht mehr mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Ein Herzinfarkt ist in diesem Fall eingetreten.
Im weiteren Verlauf kann in dem Hochdruckherz eine Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) entstehen. Die Herzkammern erweitern sich und das Herz ist nicht mehr in der Lage, eine ausreichende Blutmenge aus der linken Herzkammer in den Kreislauf zu pumpen. Die Auswurfleistung sinkt. Um das zu kompensieren, wird das Herz versuchen, häufiger zu pumpen - die Herzfrequenz erhöht sich. Dies wiederum ermüdet das geschädigte Herz weiter. Auch Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise das Vorhofflimmern können so durch den Einfluss des hohen Blutdrucks auf das Herz entstehen.
Da bei der Vergrößerung des Herzens die Herzklappensegel nicht mitwachsen, kann es zur Insuffizienz einer Herzklappe kommen. Das bedeutet, dass die Klappe nicht mehr richtig schließen kann und ein Rückfluss von Blut möglich ist.
Forscher stellten im Jahr 2025 fest, dass sich die Herzerkrankungen, an denen Menschen am häufigsten sterben, seit 1970 verändert haben. An erster Stelle steht nicht mehr der Herzinfarkt. Dessen Behandlung ist mittlerweile sehr erfolgreich möglich, so dass mehr als 90% der Betroffenen überleben. Viel mehr führen nun Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und die hypertensive Herzerkrankung die Liste an.
Forscher stellten im Jahr 2025 fest, dass sich die Herzerkrankungen, an denen Menschen am häufigsten sterben, seit 1970 verändert haben. An erster Stelle steht nicht mehr der Herzinfarkt. Dessen Behandlung ist mittlerweile sehr erfolgreich möglich, so dass mehr als 90% der Betroffenen überleben. Viel mehr führen nun Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und die hypertensive Herzerkrankung die Liste an.
Quellen:
Dieser Artikel stammt von BlutdruckDaten – der seit 2011 führenden App, die täglich Hunderttausende bei der Blutdruckkontrolle unterstützt.
Unsere Inhalte basieren auf sorgfältig recherchierten, evidenzbasierten Daten und werden kontinuierlich aktualisiert (Stand 06/2025).
Autorin Sabine Croci ist examinierte Medizinische Fachangestellte mit langjähriger Erfahrung in internistischer und kardiologischer Praxis wie auch in der ambulanten Pflege und leitet seit 2015 die Fachredaktion von BlutdruckDaten. Dank ihrer umfassenden Zusatzqualifikationen als Rettungssanitäterin, First Responder und in verschiedenen Therapie- sowie Notfallbereichen liefert sie fundierte, praxisnahe und verlässlich geprüfte Informationen.

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