Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – die Schaufensterkrankheit
Schaufensterkrankheit - der Begriff rührt daher, dass die Betroffenen nur kurze Strecken gehen können und dann stehenbleiben und sich eine Pause gönnen müssen, ganz wie bei einem Schaufensterbummel. Dahinter steckt jedoch eine ernst zu nehmende Erkrankung, die medizinisch periphere arterielle Verschlusskrankheit (kurz pAVK) genannt wird. Die pAVK ist auch als Raucherbein bekannt.
Sie bezeichnet die fortschreitende Verengung der Arterien, die die Extremitäten versorgen. Bei den Beinen sind dies arteriosklerotische Veränderungen der Becken- oder Beinarterien, durch die die Durchblutung der Beine immer mehr abnimmt. Das Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was Schmerzen verursachen kann. Als Folge kommt es zur oben beschriebenen Symptomatik. Im schlimmsten Fall stirbt das Gewebe ab und eine Amputation droht.
- Zu etwa 50 Prozent ist die pAVK in der Oberschenkelarterie zu finden. Der Puls in der Kniekehle und am Fuß ist dann nicht mehr tastbar. Schmerzen treten vor allem im Bereich der Wade auf.
- In etwa 30 Prozent der Fälle ist die Verengung in den Beckenarterien lokalisiert. Der Puls ist hier ebenso in der Leiste nicht tastbar. Schmerzen treten auch am Gesäß und am Oberschenkel auf. Liegt die Verengung noch etwas höher - nämlich in der Bauchaorta vor der Aufzweigung der Beckenarterien - spricht man vom Leriche-Syndrom. Auch hier werden die Beine nicht mehr ordentlich durchblutet. Dazu kann es zu Störungen der Blase und des Rektums, bei Männern auch zu Erektionsproblemen bis zur Impotenz kommen.
- 20 Prozent der pAVK-Fälle treten in den Arterien der Unterschenkel auf. In diesem Fall ist der Puls am Fuß nicht mehr tastbar und die Schmerzen betreffen die Fußsohle.
- Seltener sind die Arterien der Arme von der pAVK betroffen.
Deshalb gilt das Vorliegen einer pAVK auch als Risikofaktor für andere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichen Herztod.
Auch die Entwicklung einer pAVK bleibt zuerst häufig unbemerkt. Beschwerden treten erst ab einem bestimmten Verengungsgrad auf.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit lässt sich daher in unterschiedliche Stadien einteilen:
Wie wird eine pAVK entdeckt?
Beim Arzt wird bei Verdacht auf eine pAVK der ABI-Wert bestimmt. Hierzu misst er am Arm sowie oberhalb des Sprunggelenks den Blutdruck mittels Manschette und einer Ultraschall-Dopplersonde. Der systolische Wert am Sprunggelenk wird dann durch den systolischen Wert am Oberarm geteilt. Sind die Gefäße gesund, ist der Wert etwa gleich und der ABI-Wert liegt bei etwa 1,0. Eine pAVK liegt vor, wenn der Wert 0,9 oder weniger beträgt. Weiter abgeklärt wird dies anschließend über eine Ultraschalluntersuchung. Sollte das nicht ausreichen oder eine OP anstehen, kann mittels Kernspintomographie, Angiographie oder Katheter weiter untersucht werden.
Was tun?
Auch bei einer pAVK ist die Umstellung des Lebensstils essenziell, um das Voranschreiten der Erkrankung einzudämmen. Ganz wichtig ist in diesem Fall das Gehen, denn Gehtraining ist Gefäßtraining.
Eine medikamentöse Therapie ist darüber hinaus unter Umständen notwendig. In schweren Fällen steht auch die Möglichkeit einer Aufdehnung mit Katheter oder das Einbringen eines Stents als invasive Therapie zur Verfügung. Bei einer Gefäßoperation kann das Gefäß wieder geöffnet oder ein Bypass gelegt werden.
Das Beste ist natürlich, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen und durch eine gesunde Lebensweise und Bewegung die Entstehung oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Quellen:
Von Sabine Croci.
Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (01/2024).
Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen, aber sehr wohl ergänzen.
Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen, aber sehr wohl ergänzen.
Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien. Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.