Wechselwirkung von Cannabis (CBD/THC) und Medikamenten
Wie vertragen sich Medikamente und Cannabis?
Cannabiskonsum soll auch in Deutschland legalisiert werden. Das steht auf der Agenda der neuen
Bundesregierung. Bekannt ist, dass der Konsum von Marihuana und Haschisch auch ohne
Legalisierung weit in der Bevölkerung verbreitet ist. Daher möchten wir etwas vorgreifen, um auf
mögliche Wechselwirkungen aufmerksam zu machen.

Bereits bekannt ist zum Beispiel eine Wechselwirkung mit dem „Blutverdünnungsmittel“ Marcumar
und dessen Generika – also mit Mitteln mit derselben Wirkstoffzusammensetzung, aber anderem
Namen. Der Konsum von Cannabis während der Marcumar-Therapie kann eine erhöhte
Blutungsgefahr zur Folge haben. Dies ist unter Umständen gefährlich, da sich – wie Marcumar-
Patienten wissen – Blutungen unter Marcumar-Einnahme schlecht stoppen lassen. Das bezieht sich nicht nur auf äußerliche Blutungen, sondern beispielsweise auch auf Blutungen im Magen-Darm-
Trakt. Auch für eine andere Gruppe gerinnungshemmender Medikamente, die direkten oralen
Antikoagulanzien (DOAK) wie Pradaxa (Dabigatran), Xarelto (Rivaroxaban ) und Eliquis
(Apixaban), ist eine entsprechende Wechselwirkung mit Cannabis möglich.
Gegenteilig verhält es sich, wenn die Gerinnungshemmung Plavix (Clopidogrel) herbeigeführt wird.
Hier kann es zu einer verminderten antithrombotischen (blutverdünnenden) Wirkung kommen. Die
Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden, steigt also in diesem Fall durch den Konsum von Cannabis.
Ähnliche Wechselwirkungen werden für eine Vielzahl weiterer Medikamente beschrieben und zum
Teil auch erst vermutet. Wir haben das Beispiel der Gerinnungshemmer aufgegriffen, da das als
belegt gilt und Gerinnungshemmer häufig bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verordnet werden –
zum Beispiel nach bereits durchgemachten Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Damit aus dem High kein Heieiei wird, scheuen Sie sich bitte nicht, Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker nach eventuellen Wechselwirkungen mit Ihren Medikamenten zu befragen, wenn Sie
Cannabis konsumieren möchten.
Quellen:
Dieser Artikel stammt von BlutdruckDaten – der seit 2011 führenden App, die täglich Hunderttausende bei der Blutdruckkontrolle unterstützt.
Unsere Inhalte basieren auf sorgfältig recherchierten, evidenzbasierten Daten und werden kontinuierlich aktualisiert (Stand 03/2024).
Autorin Sabine Croci ist examinierte Medizinische Fachangestellte mit langjähriger Erfahrung in internistischer und kardiologischer Praxis wie auch in der ambulanten Pflege und leitet seit 2015 die Fachredaktion von BlutdruckDaten. Dank ihrer umfassenden Zusatzqualifikationen als Rettungssanitäterin, First Responder und in verschiedenen Therapie- sowie Notfallbereichen liefert sie fundierte, praxisnahe und verlässlich geprüfte Informationen.

Wir hoffen, Sie fanden den Artikel zum Thema hilfreich. Für eine gute Einstellung des Blutdrucks ist es wichtig, die Medikamente korrekt zu nehmen. Unserer App BlutdruckDaten erinnert Sie gerne an die Einnahmezeiten.
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