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Blutdruckmessmanschetten – auf die richtige Größe kommt es an

Die passende Manschetengr÷¯e ist wichtig
Menschen sind verschieden, ihre (Ober-)Arme auch. Und ebenso wie verschiedene Kleidergrößen benötigt die Bevölkerung auch unterschiedliche Größen von Blutdruckmessmanschetten. Denn um korrekte Messwerte zu messen, muss die Manschette passen. Tut sie das nicht, können die gemessenen Werte verfälscht sein.

Die mitgelieferten Standardmanschetten bei Blutdruckmessgeräten haben eine Länge und Breite, die für viele Menschen passt. Hat der Verwender aber einen sehr großen oder sehr kleinen Oberarmumfang, muss eine größere oder kleinere Manschette gewählt werden. Die Manschette muss den Oberarm gut umschließen, darf nicht zu locker, aber auch nicht zu stramm sitzen und der aufblasbare Teil muss ausreichend, aber nicht zu lang sein. Auch die Breite muss passend gewählt werden. Die gängigen Standardmanschetten sind meist 12-13 cm breit, ab einem Oberarmumfang von 33 cm wird jedoch zu 15-18 cm, ggf. auch breiteren Manschetten geraten.
Bei sehr schlanken Armen muss die Manschette entsprechend kleiner und ggf. auch schmaler gewählt werden. Manchmal ist eine Kindermanschette hier die richtige Wahl.

Wie werden die Ergebnisse verfälscht?

Bei Personen mit einem sehr schmalen Arm kann die Standardmanschette zu groß sein. Hierdurch werden unter Umständen zu niedrige Werte gemessen. In einer Studie lagen, bei Verwendung einer zu großen Manschette, die systolischen Werte durchschnittlich um 3,8 mmHg, die diastolischen Werte durchschnittlich um 1,5 mmHg zu niedrig.

Ist die verwendete Manschette für den darin steckenden Arm zu klein, passiert das Gegenteil: Die Messwerte können falsch erhöht angezeigt werden. Die Abweichungen sind umso größer, je unpassender die verwendete Manschette ist. In der Studie lagen die systolischen Werte bei Oberarmen, für die eine L-Manschette passend wäre, um 3,8 mmHg, diastolisch um 1,5 mmHg zu hoch. Wäre eine XL-Manschette passend, lag die systolische Messung um bis zu 19,7 mmHg zu hoch. Bei den diastolischen Werten betrug die Abweichung nach oben hier bis zu 7,4 mmHg.

Oberarme können aus verschiedenen Gründen zu umfangreich für eine Standard-Blutdruckmessmanschette sein. Häufig sind Übergewicht oder Adipositas die Ursache, doch auch sehr muskulöse Arme können eine größere Manschette erforderlich machen.

Sonderfall Lipödem

Einen Sonderfall stellt die Erkrankung Lipödem dar. Diese chronische Krankheit bezeichnet eine Fettverteilungsstörung mit krankhafter Vermehrung des Unterhautfettgewebes, die auch die Arme betreffen kann. Der Oberarmumfang kann hierdurch sehr groß sein. Zudem wird durch die Gewebeveränderung die Blutdruckmessung oft als sehr schmerzhaft empfunden und kann Blutergüsse verursachen. Es gilt sehr genau abzuwägen, welches Messgerät geeignet sein könnte und individuell zu testen, ob die Messung toleriert werden kann. Leider werden Blutdruckmessgeräte bislang nicht auf ihre Eignung bei dieser Erkrankung geprüft.

Blutdruckmessgerät für das Handgelenk

Sollte die Messung mit einem Oberarm-Blutdruckmessgerät nicht möglich sein, kann ein Messgerät für das Handgelenk eine Alternative darstellen, sofern beim Nutzer keine Arteriosklerose bekannt ist. Diese könnte die verhältnismäßig feineren Gefäße am Handgelenk verengen und somit die Messung verfälschen. Fällt die Wahl auf ein Handgelenkmessgerät, muss akribisch genau auf die korrekte Durchführung der Messung geachtet werden, um korrekte Ergebnisse zu erhalten. Die Auswahl an verschiedenen Manschettenlängen und -breiten ist bauartbedingt bei Handgelenkmessgeräten begrenzt. Es gibt jedoch in geringem Maß mitunter Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten, so dass auch hier eine gewisse Auswahl besteht.

Fazit

Es empfiehlt es sich also den Armumfang vor der Anschaffung eines Blutdruckmessgerätes zu messen und dann gezielt nach einem Gerät zu suchen, das eine passende Manschette im Angebot hat. Verschiedene Hersteller bieten weitere Manschettengrößen als Optionen zu ihren Oberarmmessgeräten an. Bei Blutdruckmessgeräten für das Handgelenk sind weitere Manschettengrößen aufgrund der Bauart der Geräte kaum erhältlich. Doch auch hier variieren die Größen mitunter etwas, sodass ein passendes Gerät gefunden werden kann. Bitte beachten Sie jedoch die Ausschlusskriterien für eine Messung am Handgelenk. Sollte ein solches Gerät für Sie infrage kommen, beachten Sie bitte auch unbedingt die korrekte Durchführung der Messung mit dem Messpunkt auf Herzhöhe.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 21.12.2023

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (12/2023).

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