Kaffee und Blutdruck
Für viele Menschen gehört sie einfach zur Morgenroutine – die Tasse Kaffee. Doch nicht nur am Morgen,
sondern auch über den Tag verteilt wird der schwarze Muntermacher gerne getrunken.
Hinsichtlich der Wirkung auf den Blutdruck besteht jedoch oft auch etwas Verunsicherung, ob Kaffee diesen nicht erhöht und somit gerade Menschen mit bestehendem Bluthochdruck lieber darauf verzichten sollten.
Dies untermauert eine 2024 veröffentlichte Langzeitstudie. In dieser wurde der Blutdruck von etwa 1500 Probanden, teils Kaffeetrinker, teils Menschen, die keinen oder nur selten Kaffee trinken, über 10 Jahre beobachtet. Das beruhigende Ergebnis für Kaffeetrinker ist, dass sich der Blutdruck bei allen Messungen nicht von den Werten der nicht oder selten Kaffeetrinker unterschied. Es konnte auch keine Auffälligkeit für ein vermehrtes Neuauftreten von Bluthochdruck bei Kaffeetrinkern festgestellt werden. Kaffee scheint den Blutdruck also nicht zu beeinflussen, wenn er gewohnheitsmäßig getrunken wird.
Bei der Frage nach der „erlaubten“ Menge gibt die Deutsche Herzstiftung 4-5 Tassen Kaffee täglich an, was einer
maximalen Koffeinmenge von 400 mg entspricht. Diese Menge sollte jedoch nicht auf einmal konsumiert werden. Es handelt sich vielmehr um die Gesamtmenge, die an einem Tag getrunken werden kann. Auf einmal, also z. B.
zum Frühstück oder auch am Nachmittag, sollten nicht mehr als 200 mg Koffein zu sich genommen werden, was etwa 2 Tassen Kaffee entspricht.
Dies gilt natürlich nur für diejenigen, die Kaffee auch vertragen. Denn unabhängig von der Wirkung auf den
Blutdruck können individuelle Reaktionen den Genuss vereiteln, wenn z. B. Herzklopfen oder Magenprobleme nach der Tasse Kaffee auftreten.
Wer keine unangenehmen Symptome nach der Tasse Kaffee verspürt, ihn also verträgt, für den könnte der moderate (!) Kaffeekonsum sich sogar positiv u. a. auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.
Hierfür konnten in verschiedenen Studien Hinweise gefunden werden. So können z. B. die im Kaffee enthaltenen Antioxidantien der Gesundheit sogar zuträglich sein.
Koffein steckt übrigens nicht nur im Kaffee. Auch schwarzer oder grüner Tee und sogar Zartbitterschokolade enthalten den aufputschenden Wirkstoff. Dass er in Cola und Energydrinks (s. unser Artikel zu Blutdruck und Energydrinks) enthalten ist, ist ebenso
allgemein bekannt. Sollten entsprechende Produkte neben dem Kaffee konsumiert werden, fließen natürlich auch diese in die tägliche Gesamtmenge Koffein ein und müssen berücksichtigt werden.
Abschließend bleibt: Kaffee ist nicht so gesundheitsschädlich, wie es lange Jahre angenommen wurde.
Ganz im Gegenteil, er hat sogar positive Eigenschaften, die der Gesundheit zuträglich sind. Wie bei so vielem, macht aber die Dosis das Gift. Wer jedoch regelmäßig und moderat Kaffee trinken möchte, der darf das beruhigt tun, selbst wenn er einen erhöhten Blutdruck hat.
Quellen:
- https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/kaffee-und-blutdruck
- https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/herz-kreislauf-erkrankungen/erhoehter-blutdruck-wie-viel-kaffee-ist-gesund-868229.html
- https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/high-blood-pressure/expert-answers/blood-pressure/faq-20058543
- https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14779072.2017.1287563
- https://academic.oup.com/ajcn/article/94/4/1113/4598121
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30301595/
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1050173818301774?via%3Dihub
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38646971/
- https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/kaffee-und-blutdruck
Von Sabine Croci.
Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (08/2024).
Dieser Artikel wird herausgegeben von BlutdruckDaten. Das BlutdruckDaten-Team ist seit 2009 für die hohe Expertise zum Thema Bluthochdruck im deutschen Internet bekannt. Die zugehörige App wird von hunderttausenden Nutzern täglich konsultiert. Alle Artikel werden umfangreich recherchiert und auf wissenschaftlichen Fakten basierend erstellt. Diese Fakten werden regelmäßig geprüft und Artikel auf den neuesten Stand gebracht.
Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen.
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