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Kaliumreiche Kost gegen hohen Blutdruck

Menschen, deren Blutdruck erhöht ist, sollten sich beim Salzkonsum zurückhalten. Das ist bekannt. Weniger bekannt - jedoch ebenso wichtig - ist ein weiteres Mineral: der Gegenspieler des Natriums → das Kalium. Das Verhältnis von Kalium und Natrium sollte ausgeglichen sein. Bei der westlichen Ernährungsweise überwiegt jedoch die Aufnahme von Natrium (dem Kochsalz). Das wichtige Kalium wird dem Körper meist zu wenig zugeführt.

Die Rolle von Kalium und Natrium im Körper

Kaliumreiche Lebensmittel
Beide Mineralstoffe haben eine wichtige Bedeutung im Körper. Kalium ist der vorherrschende Mineralstoff innerhalb der Körperzellen. Natrium kommt hauptsächlich im Gewebewasser und Blut vor. Spezielle Pumpen in den Zellwänden halten dieses Verhältnis aufrecht. Dies ist besonders für die Nerven- und Muskelzellen von Bedeutung, doch auch alle anderen Körperzellen nutzen die aus diesen Konzentrationsunterschieden entstehende Energie.

Natrium bindet zudem Wasser im Körper. Daher wird eine übermäßige Aufnahme von Kochsalz auch mit hohem Blutdruck in Verbindung gebracht. Kalium hingegen hat eine blutdrucksenkende Wirkung und gilt als besonders wichtig für die Herzzellen. Es stabilisiert diese und ist für die Bildung der elektrischen Impulse (wichtig für die Erregungsleitung im Herzen) und somit für eine rhythmische Aktivität des Herzens von entscheidender Bedeutung. Es ist weiterhin am Wasser-Elektrolyt-Haushalt beteiligt und bewirkt eine stärkere Ausscheidung von Natrium über die Nieren. Menschen die an einer Nierenerkrankung leiden, sollten daher nicht zu viel Kalium zu sich nehmen.

Es spielt also nicht allein das Natrium in der Ernährung eine Rolle, sondern vielmehr das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium. Bei einer täglichen Natriumaufnahme von maximal 2 g, was etwa 5 g Kochsalz entspricht, empfiehlt die WHO, über die Nahrung 3,5 g Kalium aufzunehmen. Das Food and Nutrition Board der USA und Kanadas geht sogar noch weiter und empfiehlt, täglich 4,7 g Kalium mit der Nahrung aufzunehmen.

Während eine weitgehend naturbelassene Kost den Menschen früher mit 10 g und mehr Kalium versorgte, wird heute nur noch ein Fünftel bis ein Zehntel dessen durchschnittlich am Tag mit der Nahrung zugeführt. Gleichzeit stieg der Gehalt an Natrium in unseren größtenteils verarbeiteten Lebensmitteln stark an → wir nehmen drei- bis sechsmal soviel Natrium wie Kalium auf. Um das Verhältnis ausgeglichen zu halten, sollte bei gesteigerter Natriumaufnahme auch die Kaliumaufnahme erhöht werden.

Eine im Juli 2022 veröffentlichte Studie zeigte, dass besonders Frauen, die sehr viel Natrium zu sich nehmen, von einer erhöhten Kaliumzufuhr profitieren.

Die europäische Hochdruckgesellschaft übernahm 2023 die Empfehlung täglich 3,5 g Kalium, bestenfalls über die Nahrung zu sich zu nehmen, in ihre Leitlinien.


Am besten geschieht dies über ein Anpassung der Ernährungsgewohnheiten. Kalium findet sich vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln. Besonders Hülsenfrüchte, Avocados, Kartoffeln, Nüsse und dergleichen, aber auch Trockenobst wie Rosinen, Aprikosen, Datteln et cetera versorgen Sie mit Kalium. Wer zum Würzen Kräuter anstelle von Kochsalz verwendet, spart Natrium und unterstützt seinen Körper mit einer Extraportion Kalium.

Nahrungsergänzungsmittel wie Brausetabletten oder Ähnliches sind meist unnötig. Man sollte sich unbedingt von seinem Arzt beraten lassen, bevor man dazu greift.

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 02.10.2024

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (10/2024).

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